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Das queere Erzählcafé in Bonn feiert Premiere.

In einer Reihe von Veranstaltungen wollen wir zusammen mit tollen Gästen der queeren Geschichte Bonns auf den Grund gehen und sie uns erzählen lassen. Dazu laden wir Sie und Euch herzlich ein. Organisiert wurde die Veranstaltung von SPDqueerBonn.

Zur Auftaktveranstaltung dürfen wir Werner Janik-Mehlem begrüßen, der zurecht als einer der Pioniere der queeren Bewegung in Bonn gilt. Nach Rosa von Praunheims Film im WDR „Nicht der Homosexueller ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ hatte Janik-Mehlem am 31.01.1972 sein offenes ComingOut und lernte nach Aushängen in der Bonner Uni-Mensa andere Schwule in Bonn und die glf-Köln kennen. Aus regelmäßigen Treffen entstand nach gemeinsamen öffentlichen Aktionen Bonns erste Queer-Gruppe, die GLF-AHB (Gay Liberation Front – Aktionsgruppe Homosexualität Bonn). Die Strafbarkeit nach Paragraph 175 war 1969 teilweise gerade abgeschafft worden, aber rechtliche Diskriminierung und gesellschaftliche Ächtung der Queer Community dauerten an. Erfolgreich konnte sich Janik mit Anwaltshilfe dagegen wehren, die Namen der Mitglieder der Bonner GLF-AHB an die Staatsanwaltschaft auszuhändigen. Gegen starken Widerstand führte Janik seinen Kampf für die Menschenrechte von Lesben und Schwulen fort, bis er und sein Mann Ernst Mehlem als erstes gleichgeschlechtliches Bonner Paar im Jahre 2001 unter dem neuen Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG) sich eingetragen lassen konnten. Die Geschichte von Werner Janik-Mehlem ist eng verbunden mit der Geschichte der ersten Queer Community in Bonn nach den 1968er Aufbruchsjahren.